Immer mehr Menschen lehnen, zumindest in unserem Land, den Jagd“sport“ ab. Die Jäger geraten so zunehmend unter Druck und sehen sich gezwungen, ihr blutiges Freizeitvergnügen zu rechtfertigen. Eines der Argumente, das sie hierzu vorbringen, ist der Naturschutz. Zum Beispiel behaupten sie, dass die Jagd den Wildbestand regulieren und dadurch den Wald vor großen Schäden schützen würde. Das ist eine bloße Schutzbehauptung, welche die Wahrheit verdreht und die tatsächlichen Hintergründe für die Jagd bewusst verschleiert. Das geht meiner Meinung nach deutlich auch aus einem sehr lesenswerten Buch hervor, dessen Verfasser, Peter Wohlleben, zu diesem Thema durchaus kompetent ist, denn er ist Förster. Der Titel des Buches lautet: „Kranichflug und Blumenuhr“.
Der wahre Grund für die großen Wildschweinbestände, so stellt (auf Seite 133) der sachkundige Autor fest, liegt in dem Verhalten der Jäger: Obwohl sie ebenfalls lauthals die steigende Population beklagen, füttern sie ganzjährig an verborgenen Stellen im Wald, um genügend Tiere jagen zu können. Pro erlegtes Wildschwein beträgt die durchschnittliche Futtermenge 130 Kilogramm Körnermais.
Zu diesem Buch las ich in Buchhhexe eine sehr informative Rezension, welche die wirklichen Zusammenhänge klar und deutlich zum Ausdruck bringt. Dort heißt es:
Ein weiterer Pluspunkt ist der kritische Umgang des Autors mit landläufigen Meinungen: So räumt er zum Beispiel mit der weit verbreiteten Meinung auf, dass Wildschweine sich wegen des Klimas oder erhöhtem Nahrungsangebot so unkontrolliert verbreiten (und angeblich gejagt werden müssen, um die Bestände zu verkleinern). Tatsächlich sind es die Jäger selbst, die die Tiere füttern und damit für die steigende Population und die ´Wildschweinplagen` sorgen um sie dann selbst legitimiert abschießen zu dürfen. Eine Heuchelei sondergleichen: Die beklagte Plage wurde selbst erschaffen, um sie anschließend zu bekämpfen. Peter Wohlleben, selbst ein Förster, zeigt diesen Umstand auf und meint, nur ein Verbot der Fütterung wäre wirksam gegen die wachsenden Wildschwein- und Rehbestände das jedoch weiß die Jagdlobby selbst zu verhindern! Dass die Tiere zudem in die Städte flüchten und hier für Ärger sorgen, geht ebenfalls auf das Konto der Jagd: Nur in der Stadt müssen Tiere wie Wildschweine den Menschen nicht fürchten, während sie außerhalb in ständiger Angst vor der Unmenge an Jagdscheininhabern in Deutschland leben müssen. Die Jagd ist also keinesfalls die unverzichtbare Lösung für ein Problem, sie schafft das Problem erst selbst!
Diesem Urteil schließe ich mich voll an. Das von Buchhexe ausgezeichnet rezensierte Buch bestärkt mich in der Erkenntnis: Nicht die Tiere, sondern die Jäger und ihre Lust am Töten sind das eigentliche Problem!
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