Vegetarismus, Veganismus und Prominente

Da ich seit vielen Jahren im Tierschutz aktiv bin, bekomme ich fast täglich Schriften, bei denen es um Tierschutz, Vegetarismus und mitunter auch um Veganismus geht. Mir fällt dabei auf, wie sehr dort Prominente aus der Unterhaltungsbranche, die sich z. B. für die vegetarische Lebensweise entschieden haben, im Vordergrund stehen.

Selbstverständlich finde ich es sehr erfreulich, wenn Persönlichkeiten, die aus den Medien allgemein bekannt sind, Vegetarier oder – was leider noch selten der Fall ist – Veganer wurden. Andererseits frage ich mich, ob diese vielen Hinweise auf prominente Vorbilder nicht auch ein Zeichen dafür sind, dass ethische Argumente, die für den Vegetarismus / Veganismus sprechen, nicht ausreichen, obwohl doch ohnehin völlig klar sein müsste, dass konsequenter Tierschutz im persönlichen Bereich die vegetarische, ja mehr noch die vegane Lebensweise erfordert.

Warum sind die Beispiele von prominenten Vegetariern mitunter wirksamer als etwa Bilder aus Schlachthäusern?  Ist hierbei das Nachahmen von Prominenten wichtiger als die Anschauung? Ich erinnere mich da an den Buddha, der vor mehr als 2500 Jahren etwas sagte, was in der Religionsgeschichte wohl einmalig ist: “Richtet euch nicht nach Sammlungen von heiligen Überlieferungen, nicht nach den Worten eines verehrten Meisters, sondern was ihr selbst als gut oder schlecht erkannt habt, das nehmt an oder gebt auf.”

In meinem Beitrag geht es nicht um “verehrte Meister”, sondern “nur” um Prominente aus den Medien. Dennoch ist der Rat des Buddha, sich nach der eigenen Erkenntnis zu richten, auch hier zutreffend. Erkenntnis ist, wie schon der Vater der neuzeitlichen Pädagogik, Pestalozzi, feststellte, auf Anschauung gegründet. Demnach wären für ethisches Verhalten und somit auch für Tierethik , Anschauungen wichtiger als prominente Beispiele.

Hinzu kommt das schwer zu entkräftende Argument, dass die weitaus meisten Prominenten (leider) nicht vegetarisch bzw. nicht vegan leben. Wer hingegen aus eigener Erkenntnis überzeugter Vegetarier oder Veganer ist, wird sich auch nicht durch die vielen fleischessenden Prominenten von seiner die Tiere schonenden Lebensweise abbringen lassen. 

Es mag durchaus sein, dass manche Menschen durch den Hinweis auf Prominente zu bewegen sind, Vegetarier zu werden. Darüber freue ich mich, weil es ein Schritt in die richtige Richtung ist. Jedoch nach den Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre dazu machen musste, habe ich Zweifel, ob wirklich die meisten Menschen, die wegen prominenter Vorbilder zu Vegetariern, vielleicht sogar zu Veganern wurden, auf Dauer dabei bleiben werden – es sei denn, sie kommen später selbst aus eigener Erkenntnis zur Überzeugung, dass es im Hinblick auf das Leid der Tiere notwendig ist, vegetarisch oder, noch konsequenter, vegan zu leben. 
hb

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Veganismus und Tierethik

Veganismus bedeutet, über Tierethik nicht nur zu theoretisieren, sondern sie konsequent in die Praxis umzusetzen. Deshalb wird bei der veganen Lebensweise auf alle tierischen Produkte verzichtet. Wer nicht abwarten will, bis irgendwann bessere Tierschutzgesetze kommen, kann sofort etwas für den Tierschutz tun, nämlich indem er sich entschließt, vegan zu leben.

Veganer müssen keine Asketen oder Kostverächter sein. Im Gegenteil, sie können, auch was ihre Ernährung angeht, das Leben genießen, und zwar mit gutem Gewissen, denn sie sind durch ihre Lebensweise nicht für Leid und Tod von Tieren veranwortlich.

Inzwischen gibt es ein reichhaltiges und sich immer mehr erweiterndes Angebot an veganen Produkten, wodurch sich der veganen Küche vielfältige Möglichkeiten eröffnen. Hierzu sind im Internet  viele Rezepte zu finden. Darüber hinaus gibt es im Web auch besondere Rezepte für beispielsweise > veganes Backen und > vegane Salate.

Wie wohlschmeckend und lecker veganes Essen sein kann, weiß ich als Veganer aus eigener langjähriger Erfahrung. Wer noch Zweifel hat, sollte einfach mal kosten, weil Probieren geht ja, so sagt eine alte Volksweisheit, über Studieren.

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